Hintergrund
Die folgenden Beschreibungen, Zeitzeugnisse und die Chronik, die die Geschichte der Hofstelle Idingen von ihrem (vermutlichen) Ursprung im Jahre 1605 bis zu ihrem Umbau zu einer modernen Jugendbildungs- und Freizeitstätte darstellt, wurde zur Eröffnung des Jugendhofs Idingen von den Teilnehmern/-innen der Computer-AG erarbeitet. Einen großen Beitrag an Informationen lieferte Herr Neddenrieb, der damals die Hofstelle Idingen bewirtschaftete. Weitere Informationen ab dem Jahre 1996 wurden 2018 von freiwilligen Mitarbeitern des Jugendhofes im Zuge der Modernisierung der Homepage zusammengestellt. Die Hofstelle Idingen wurde 1990 vom Landkreis Heidekreis übernommen mit dem Ziel, eine Jugend- und Bildungsstätte zu errichten. Bei den Auf- und Umbauarbeiten die 1992 begannen war auch das TuWat, eine Einrichtung für arbeitslose Jugendliche, maßgeblich beteiligt, sodass die Hofstelle Idingen 1994 als Jugendhof Idingen in Betrieb genommen werden konnte. Im Jahre 2005 wurde das Obergeschoss des Wirtschaftsgebäudes ausgebaut, sodass dort ein Unterrichtsraum und diverse Büroräume entstanden. Das erlebnispädagogische Angebot des Jugendhofes konnte 2005 mit dem Bau des Hochseilgartens und 2006 mit dem Bau des Niedrigseilgartens erweitert werden. Somit kann der Jugendhof seitdem mehr als 50 Seminare verschiedenster Art pro Jahr anbieten.
Konzept Jugendhof Idingen


01. Wirtschaftsgebäude
02. Jugendstilgiebel
03. Wohnhaus
04. Stallgebäude
05. Scheune
06. Schweinestall
07. Melkerhaus
08. Holzgarage
09. Gefangenenbaracke
10. Schafstall
11. Treppenspeicher
01. Verwaltung/TuWat
02. Jugendstilgiebel
03. Hauptgebäude
04. Holzwerkstatt, Töpferei etc.
05. Scheune
06. Parkplatz/Hecke
07. Bettenhaus
08. Niedrigseilgarten
09. Grillhütte
10. Hochseilgarten
11. Fußballwiese, Lagerfeuerplatz
1. Wirtschaftsgebäude
Das ursprünglich als Wagenremise dienende Gebäude wurde 1921/22 erbaut. Das Dachgeschoß
wurde als Kornboden genutzt, von dem aus eine Schrotmühle zur Herstellung von Viehfutter
betrieben wurde. Diese Mühle, die durch einen großen Motorwagen (elektr.) angetrieben wurde,
befand sich im gemauerten Teil des Gebäudes. Rechts daneben befand sich eine
Getreidetrocknungsanlage.
2. Jugendstilgiebel am Wohnhaus
Dieser Teil des Wohnhauses wurde um 1892/93 an das alte Bauernhaus (von 1605) angebaut. Im
Erker dieses Anbaus (Südseite) befand sich bis zum Umbau 1994 eine ca. 10 qm große
Räucherkammer.
3. Wohnhaus
Das Wohnhaus wurde 1937 auf den Fundamenten des ursprünglichen Bauernhauses, das vermutlich
aus dem Jahre 1605 stammt, neu erbaut. Aus den beim Abriss des alten Bauernhauses anfallenden
Eichenbalken entstanden die Fenster und die Haustür für das neue Wohnhaus. Auch Dachziegeln,
die noch nicht beschädigt waren, wurden beim Abriss des alten Hauses aufgehoben, um sie bei der
Bedachung des Gebäudes wieder zu verwenden. Gebaut wurde das Bauernhaus mit Mauerziegeln
aus Minden, da diese als salpeterfrei galten. Ihr Transport erfolgte auf dem Wasserwege über die
Aller bis nach Hodenhagen und dann weiter mit Pferdefuhrwerken nach Idingen.
Im Rahmen des Umbaus zum Seminarhaus im Jahre 1994 wurde die Schleppgaube verlängert, das
Dach neu eingedeckt und die Fenster ausgewechselt. Die alte Haustür konnte erhalten werden.
4. Stallgebäude
Das Stallgebäude wurde in 3 Etappen erstellt. Mit dem Neubau des Bauernhauses im Jahre 1937
entstand auch der erste Teil des rechtwinklig zum Wohnhaus stehenden Stalls. Seine damalige
Größe wird an der senkrecht verlaufenden -hellen- Nahtstelle im Dach sichtbar. 1960 wurde das
Stallgebäude verlängert. Die letzte Erweiterung erfolgte dann nach 1970. Heute befinden sich in
diesem Gebäude die Fach- und Funktionsräume des Jugendhofes Idingen.
5. Scheune
Die Scheune ist das älteste noch stehende Gebäude auf der Hofanlage. Sie entstand zwischen 1850
und 1860. Ursprünglich diente sie im Dachgeschoß als Kornboden.
6. Schweinestall
Dieses Gebäude wurde nach 1970 abgerissen. Reste seines Fundamentes sind auch heute noch zu
finden. An der Stelle des ehemaligen Schweinestalls wächst heute eine Hecke.
7. Melkerhaus
Das Melkerhaus diente ursprünglich als Remise für Feldgeräte. 1929 wurde sie zum Melkerhaus
umgebaut. Kurz nach Beginn des 2. Weltkrieges wurden in diesem Gebäude bis zu 30
Kriegsgefangene untergebracht, die als Hilfskräfte in der Landwirtschaft arbeiten mussten. In den
ersten Kriegsjahren haben hier polnische Gefangene gelebt. Heute steht hier das Bettenhaus.
8. Holzgarage
Die Garage entstand nach 1970. Sie konnte zwei PKW’s aufnehmen und beinhaltet im hinteren
Bereich noch einen kleinen Schuppen und Hühnerstall.
9. Gefangenenbaracke
Die 10 m x 20 m große Baracke für Kriegsgefangene, die als sogenannte Zivilarbeiter auf den
umliegenden Höfen arbeiten mussten, stand in unmittelbarer Nähe des Melkerhauses. Insgesamt
waren dort bis zu 100 Gefangene untergebracht. Zum Anfang des Krieges handelte es sich bei den
Kriegsgefangenen vorwiegend um Polen, während es zum Ende des Krieges Franzosen und Belgier
waren. Für die Bewachung der Gefangenen waren drei Soldaten abgestellt.
10. Schafstall
Einer Karte aus dem Jahre 1873 ist zu entnehmen, dass sich in unmittelbarer Nähe des späteren
Wirtschaftsgebäudes ein Baukörper befunden haben muss, bei dem es sich wahrscheinlich um einen
Schafstall gehandelt hat. Dieser Stall muss jedoch schon vor 1927 abgerissen worden sein.
11. Treppenspeicher
Der Treppenspeicher, der nach 1970 abgerissen wurde, stand nördlich zum Bauernhaus.
Chronik des Jugendhofes Idingen
Zum Schroten von Viehfutter wurde eine Mühle eingebaut.
Umbau der Scheune: Um einen großen Freiraum zu erhalten wurden die Kornböden aus der Scheune entfernt.
Bau einer Holzgarage neben dem Melkerhaus.
Der Um- und Ausbau diese Gebäudes erfolgte weitestgehend durch arbeitslose Jugendliche und wurde mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes gefördert.
Bau eines Spielplatzes.
Ausbau des Obergeschosses im ehemaligen Wirtschaftsgebäude zu Büroräumen und einem Unterrichtsraum.
Austausch der vorhandenen Heizungsanlage durch ein Blockheizkraftwerk.
Umgestaltung und Erweiterung des Hochseilgartens.